Aktuell:


Derzeit sind meine Bilder im Hotel & Café "Goldammer" in Diessen zu sehen und in der Arbeitsgemeinschaft Diessener Kunst.

Demnächst:


23. September 2022  - Das Kleine Format

JUBILÄUM 10. Produzentenausstellung „das kleine Format“ 2022

Kulturforum Blaues Haus, Prinz-Ludwig-Str. 23, 86911 Diessen


Ausstellungdauer:
24. Sept. bis zum 09. Okt. 2022
Fr, Sa und So von 14 bis 18 Uhr
und 03. Okt. von 14 bis 18 Uhr


www.das-kleine-format.de

Ausstellungen

Das Kleine Format 2011

2009

Kunst in der

Villa Romenthal

Kurator

Hermann Nitsch, Wolfgang van Elst, Valeska von Brase, Michael Fütterer


2010

ANSICHTSSACHEN

Taubenturm Diessen

Einzelausstellung


Augsburger Allgemeine

www.augsburger-allgemeine.de


Anstelle einiger einführender Worte eröffnet Jörg Kranzfelder seine Ausstellung im Taubenturm mit einem Song von der angesagten bayerischen Combo LaBrassBanda. Der Text des Liedes handelt vom „sich Trauen“, vom „einfach Machen“ und beschreibt damit eine Situation, die der Grafiker und Amateurfotograf Kranzfelder selbst kennt, nämlich den Sprung zu wagen und erstmals die eigenen künstlerischen Arbeiten der Öffentlichkeit zu präsentieren.


Unter dem Titel „Ansichtssachen“ zeigt Kranzfelder dem Betrachter einen Teil seiner eigenen Lebenserfahrung, festgehalten in meist großformatigen Fotografien. Geht man durch die Ausstellung, scheint die Motivwahl zunächst unzusammenhängend, doch auf dem Weg durch die drei Stockwerke des Turms erschließt sich das Thema des Künstlers.


Am Eingang grüßt das Bild eines stark verwitterten Schriftzuges einer Bootswerft, man passiert einen „Grenz Punkt“, dem gegenüber eine liegende Sieben zu sehen ist, kann aus den Tiefen des Wassers wachsende Seerosen bewundern und steht plötzlich vor einem Bild, das ein scheinbar endloses Feld menschlicher Knochen zeigt. Spätestens bei der Gegenüberstellung der Fotografien eines alten und eines neuen Paars Turnschuhe wird klar, dass die Gesamtheit der Bilder vom Werden und Vergehen erzählt.


Verlust und Neubeginn thematisiert der Wahl-Dießener Kranzfelder nicht nur in Bildern mit metaphorischem Inhalt, sondern dokumentiert seine Botschaft auch auf ganz persönliche Art. So stellt er dem Porträt eines Freundes, der bei einem Autounfall ums Leben kam, das erste Foto seiner nur wenigen Stunden später geborenen Tochter gegenüber und lässt damit einen ungewöhnlich direkten, autobiografischen Einblick zu.

Die Motivation sich diesem Thema zu widmen erläutert er lächelnd mit den Worten, „man fragt sich ja immer, was ist der Sinn des Lebens“. Eine mögliche Antwort drückt der Fotokünstler in den Panoramabildern aus, die den Besucher im obersten Stockwerk des Turms erwarten.


Dort dreht sich alles um das Diesseits, das Jetzt, als einzigen gestaltbaren Augenblick, den es zu genießen gilt.

Aussagekräftige Bilder für diese Überzeugung findet Kranzfelder in der „paradiesischen Schönheit des Ammerseegebiets“, die er aus noch nicht gesehenen Blickwinkeln bietet. Kranzfelders Fotografien sind keine ausgetüftelt technischen Einzelarbeiten in bestmöglicher Entwicklung, sondern gekonnte Momentaufnahmen, die neben einer formalen Ästhetik auch inhaltliche Poesie besitzen....

Nue Ammann

2010

Jahresausstellung des Künstlerbund Garmisch

2011

MENSCH


Eine Ausstellung von Mitgliedern des Künstlerbundes Garmisch-Partenkirchen.

Galerie im Alten Bau, Geislingen

Christian Bühner, Wolfgang van Elst, Thomas Geggerle, Michaela Gräper, Theo Hadiak,

Barbara Henning, Bettina Hobel, Jörg Kranzfelder, Hubert Lang, Josef Pleier, Stefan Rosenboom

www.kuenstlerbund-gap.de


2011

Kopflos - Köpfe

Fotografien und Skulpturen

Jörg Kranzfelder und Wolfgang van Elst

in der Säulenhalle Landsberg

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KOPFLOS - KÖPFE

Performance

Ludwig Haller

Säulenhalle Landsberg 2011

Landsberger Tagblatt:

www.augsburger-allgemeine.de


Nachdenken und aufregen

26. April 2011

„Kopflos - Köpfe“ 

in der Landsberger Säulenhalle 

Von Birgit Kremer

Landsberg. Man muss zweimal hinsehen, um glauben zu können, dass in der Säulenhalle eine Ausstellung stattfindet. So behutsam, durchdacht und organisch in die Strukturen des alten Mauerwerks der Gewölberäume integriert sind die Exponate des Bildhauers Wolfgang von Elst und des Fotografen Jörg Kranzfelder, dass sie natürlicher Bestandteil des Innenraums zu sein scheinen. Erst mit geschärftem Blick beginnen sich die künstlerischen Arbeiten von der Folie ihrer Umgebung zu lösen und gewinnen an Kontur und Eigenleben. Gerade diese Stimmigkeit zwischen Raum und Kunst zieht den Betrachter mehr und mehr in ihren Bann und verführt ihn, sich auf eine Reise in andere Welten zu begeben.

Dass diese anderen Welten Herausforderungen bergen, liegt in der Absicht der befreundeten Künstler, die mit der gemeinsamen Ausstellung ihrer Arbeiten unter dem Titel „Kopflos - Köpfe“ einen lang gehegten Wunsch Wirklichkeit werden lassen. So versteht Bildhauer Wolfgang von Elst seine Kunstwerke als eine Komprimierung seiner Wahrnehmung, die er als Resultat seiner Sprachlosigkeit künstlerische Gestalt annehmen lässt. Mit seinen Arbeiten möchte er nicht nur den Impuls zum Nachdenken geben, sondern: „Auch zum Aufregen.“ Seinen Werken gibt er keine Titel, um die Unbefangenheit des Betrachters nicht zu zerstören, 

doch legt er ihnen begleitende Texte bei, die ebenso verstörend wie anrührend sind. So spürt man den unter einem Eisengitter gefangenen Baumstämmen die Müdigkeit und Resignation an, die auch im Text „Und wie es sich wohl anfühlt, liegen zu bleiben“ zum Ausdruck kommt. Leiser Zweifel bleibt, ob nicht Aufbegehren Möglichkeit sein könnte. Auf dem Boden der Säulenhalle angeordnete Äste spielen mit der Vorstellung „Und wie es sich wohl anfühlt, zu vergeben.“ Die scheinbare Leichtigkeit des Arrangements spottet des impliziten Gedankens, denn wahrhaft zu vergeben ist schwer und kostet einiges an inneren Kämpfen. Was, wenn es doch eine Lösung wäre?

... und wie es sich wohl anfühlt,

wenn die Luft ausgeht.

... und wie es sich wohl anfühlt,

zu vergehen.

... und wie es sich wohl anfühlt,

vergessen zu werden.

... und wie es sich wohl anfühlt,

liegen zu bleiben.

Geist / Säulenhalle 2011

2011

Stellwerk Diessen

Produzentengalerie mit 6 weiteren Künstlern:

Inge Frank, Brigitte Kirchner, Annunciata Foresti,

Beate Oehmann, Bert Praxenthaler, Thomas Lenhart

www.foresti-kunst.de/kunst-im-stellwerk/

2011

das kleine format

Ein autonomes Forum zur Förderung und Positionierung

zeitgenössischer Kunst in Diessen und der Ammerseeregion

Blaues Haus, Dießen am Ammersee

2014 

Festa dell’acqua 

Klostermühle Windach

ein Kunstfest rund um das Thema Wasser
Lesungen, Fotografien, Skulpturen, Schmuck und Malerei.

mit Brigitte Gattinger, Reinhard Maier, Regna Regenbogen, Jörg Kranzfelder, Massimo Golfieri, Nue Ammann, Valentin Köhler, Jill Seer und Lesungen von Janos Fischer, Egon Günther, Jaromir Braun, Kilian Fitzpatrick, Gila Stolzenfuss, Sebastian Goy, Michael Feike.

2015

NICHTS

Roßhaupten 2015

2015

KünstlergruppeNEUN

Haymo Aletsee

Wolfgang van Elst www.wolfgangvanelst.de

Thomas Geggerle

Michaela Gräper - www.michaelagraeper.de

Ludwig Haller

Jörg Kranzfelder - www.kranzfelder.de

Rita de Muynck - www.ritademuynck.de

Josef Pleier - www.josefpleier.de

Christian Schied - www.insachenkunst.de

2015 Künstlerbund Garmisch

Künstlerbund Garmisch / Michael Ende Haus 2015

50 Jahre Künstlerbund

Jubiläumsausstellung zum 50-jährigen Bestehen als Verein

24. Mai - 21. Juni 2015  Kurhaus Michael-Ende-Park


www.kuenstlerbund-gap.de

Nichts / Roßhaupten 2015

2016

EINFLUSS

Unikat Diessen

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UNIKAT

"Eine wuchtige, aber auch nachdenklich sensible Inszenierung."

Ulli Gensbaur

April 2016


Ein — Fluss


Ende April 2016 zieht sich Jörg Kranzfelder aus dem UNIKAT zurück und macht Platz für Neues. Diesen Aufbruch nimmt er zum Anlass, sich mit einer Ausstellung, an der auch drei befreundete Künstler – Wolfgang van Elst, Katharina Ranftl und Martin Gensbaur – mit ihren Arbeiten teilnehmen werden, zu verabschieden.

Schon der Titel seiner Ausstellung macht deutlich, dass der Fokus auf dem Leben, dem Hier und Jetzt liegt. Dem widersprechen weder der Blick zurück noch der in die Zukunft, das Leben als ununterbrochener Fluss, der in seinem Lauf nicht aufzuhalten ist. In diesem Sinn ist der Fluss Metapher für das menschliche Leben, das wie das Wasser mäandert, manchmal an den Rändern ausfranst, von wilden Strudeln aufgewühlt wird oder unter Dunstschleiern verborgen bleibt. Manches verschwimmt im aufgewühlten Nass, anderes wird unter der klaren Wasseroberfläche erstmals wirklich deutlich und gewinnt Kontur.

Das Leben ist letztlich eine spannende Reise, deren Weg im Ungewissen bleibt, und so wie ein Fluss von der Quelle bis zum Meer sein Bett erweitert und sich mit zunehmender Kraft seinen Weg bahnt, mündet auch das menschliche Sein schließlich im großen Ozean der Zeit, von dem keiner weiß, was ihn dort erwartet. Ein Fluss ohne äußere Einflüsse ist nicht vorstellbar. Regen, Soanne, Sturm, Sand, die unterschiedlichsten Faktoren beeinflussen seinen Zustand, seine Farbe, seinen Lauf und seine Geschwindigkeit.

Hello world

Ebenso unterliegt das menschliche Leben äußeren Einflüssen, im Fall des Fotokünstlers Jörg Kranzfelder unter anderem ganz konkret den Begegnungen mit seinen Künstlerfreunden und deren schöpferischen Arbeiten. Und so sieht der Fotograf seine Ausstellung ebenfalls als einen Teil des zufälligen Flusses Leben, dem er mit seinen Arbeiten Ewigkeit abtrotzt, indem er Momente mit der Kamera einfriert. Auch die Ausstellung selbst ermöglicht ein kurzes Innehalten im stetigen Zeitenlauf. Die präsentierten Arbeiten der vier Künstler werden auf diese Art und Weise selber zum Einfluss, ermöglichen sie es doch, sich für einen kurzen Moment aus der Zeit herauszunehmen.


Jörg Kranzfelder stellt sich den Einflüssen von Vergangenheit und Gegenwart, thematisiert sie und betrachtet sie als Impuls für seine eigene künstlerische Zukunft. Angelangt an einem Wendepunkt im Leben weiß auch er nicht, wohin ihn der Weg führen wird. So wie niemand weiß, was hinter einer Flussbiegung liegt, so wenig weiß man, was das Leben bringt. Mit seiner Offenheit und Neugier ist Jörg Kranzfelder bestens gerüstet, auch in Zukunft künstlerisch überraschende Antworten auf die Herausforderungen von Zeit und Leben zu finden. 


Text: Birgit Kremer

Covergestaltung / Jörg Kranzfelder

Coverfoto / Abdulazez Dukhan

Rüdiger

Maul


ADURA

© 2016

2016 Das Schwarze Loch / als Kurator & Künstler

mit Olsen Wolf, Josef Pleier, Rita De Muynck, Wolfgang van Elst, Martin Schmidt, Katharina Andress, Elvira Rosenbaum, Michael Lutzeier, Ludwig Haller, Andrea Kloker, Matthias Rodach, Max Weisthoff, Ben Goosens, Janosch Fischer, Eva Lüps & Erwin Kloker, Victoria Mayer, Oliver Bürgin

Das Schwarze Loch

Wolfgang van Elst

www.wolfgangvanelst.de


Olsen Wolf 

www.hasa-labs.org


Josef Pleier

www.pleierjosef.de


Rita De Muynck 

www.ritademuynck.com


Wolfgang van Elst

www.wolfgangvanelst.de


Martin Schmidt

www.martinschmidtweb.de


Ludwig Haller

www.metzgerhandwerk-haller.de


Andrea Kloker

www.andreaskloker.de


Matthias Rodach 

www.matthias-rodach.de


Max Weisthoff

www.machtspiele.org


Ben Goosens

www.ben-goossens.de

Janosch Fischer 

www.janos-fischer.de 


Eva Lüps & Erwin Kloker


Victoria Mayer


Oliver Bürgin

www.herrbuergin.de


Süddeutsche Zeitung

10. August 2016, 21:17 Uhr

Dießen:


Raumfahrt im Bett

Unter dem Titel "Das schwarze Loch" zeigen zwanzig Künstler ihre Arbeiten an drei Orten in Dießen

Von Katja Sebald, Dießen


Das schwarze Loch kriecht aus den Ecken, es wabert als gummiartige Masse über den Fußboden, durch den ersten Raum und noch weit in den nächsten hinein. Das schwarze Loch dreht sich als wirbelnder Kreisel auf der Leinwand. Das schwarze Loch ist der winzige Punkt des Ichs, so klein wie die unterste Zeile beim Optiker. Das schwarze Loch wird von unsichtbarem Büropersonal dokumentiert. Und es lässt sich per iPad direkt von einem rotierenden Bett aus ansteuern.

Unter dem Titel "Das Schwarze Loch" sind derzeit Arbeiten von zwanzig Künstlern an drei verschiedenen Spielorten in Dießen zu sehen. Es ist eine ebenso überzeugende wie irritierende, eine ebenso spannende wie poetische Ausstellung.

Die maroden Gebäude der ehemaligen Druckerei Huber dienen als suggestive Bühne für eine ganze Reihe installativer Arbeiten. Die Grenzen zwischen dem ruinösen Restmobiliar und den Kunstwerken sind dabei nicht immer scharf gezogen. Max Weisthoff, der bei Olaf Metzel an der Münchner Kunstakademie studiert, will seine Arbeit "mass" als eine Art Topografie verstanden wissen.


Patchwork aus Fahrradschläuchen

Sie besteht aus etwa 2000 Fahrradschläuchen, die er gewaschen, geschnitten und auf einer alten Industrienähmaschine zu einem riesigen Patchwork zusammengenäht hat. Jeder einzelne Stich, jede Minute, jede Stunde, die er nähend verbracht hat, aber auch jeder Kilometer, den die Schläuche in ihrem früheren Leben abgeradelt sind, ist Teil dieser mit Leben aufgeladenen Skulptur, die durch ihre überraschende, beinahe verstörende Materialwirkung, aber auch durch ihre enorme Präsenz besticht.

Max Weisthoff mit seiner Arbeit "mass".

(Foto: Nila Thiel)

In einem kleinen Nebenraum zeigt Ben Goosens seine Videoarbeit "Cosmic Vortex", wie immer ist sie passgenau in ihre architektonische Umgebung eingefügt und mit Musik unterlegt. Von Matthias Rodach ist noch einmal seine enorm wirkungsvolle Installation "Unterwegs" zu sehen, diesmal lässt er seinen stehenden Fährmann in einer düsteren Halle durch eine Halde von abgelegten Kleidern navigieren. Die Assoziation zur Unterwelt liegt ebenso nahe wie die zu den Flüchtlingen auf dem Meer - aber weder das eine noch das andere wird expliziert angesprochen. In einem der ehemaligen Büroräume lässt Rodach außerdem von Scheibenwischermotoren angetriebene Bleistifte kryptische Aufzeichnungen machen.

Das Bild zeigt einen Kosmograph von Matthias Rodach.

(Foto: Nila Thiel)

Andreas Kloker bespielt eine Art "Klassenzimmer" mit einer Installation aus verschiedenen Stühlen, die auf eine Tafel ausgerichtet sind. Wie immer nimmt er mit seiner leisen Lebenspoesie den Betrachter nur ganz sachte an der Hand und lässt ihm viel Freiraum für eigene Interpretationen.


In einen "Freiraum" besonderer Art hat sich mit dieser Ausstellung auch der Taubenturm verwandelt: Im ersten Stock steht ein riesiges, kreisrundes Bett. Der junge Künstler Olsen Wolf lädt hier zur "Geostationären Raumfahrt" ein: Über ein Tablet kann der Betrachter - der in diesem Fall zum "Belieger" wird - das Bett auf einen Himmelskörper ausrichten und im Gleichklang mit ihm rotieren. Auch eine ganze Nacht kann man auf dieser ungewöhnlichen Liegestatt buchen. Die Bildhauerin Katharina Andress (Ranftl) bespielt die oberen Turmstübchen mit ihren kleinen Schnitzfiguren und einer sehr feinsinnigen Installation zum Thema Tod und Vergänglichkeit.


Jörg Kranzfelder schließlich zeigt, ebenfalls im Taubenturm, nur ein einziges seiner ungewöhnlichen Detailfotos, das aber in seiner kühlen Schwarz-Weiß-Ästhetik und seinem geheimnisvollen Minimalismus umso eindrücklicher ist.

Jörg Kranzfelder war auch Initiator und Motor für das zehntägige sommerliche Kunst-Event, beteiligt sind außerdem noch Elvira Rosenbaum, Josef Pleier, Rita De Muynck, Wolfgang van Elst, Martin Schmidt, Michael Lutzeier, Ludwig Haller, János Fischer, Eva Lüps, Erwin Kloker, Victoria Mayer und Oliver Bürgin.



Entfernung der 370 Sterne um die Erde dieim Jahresverlauf von Süddeutschland aus sichtbar sind.

Das schwarze Loch wurde mit einem roten Faden ergänzt.

Josef Pleier / Nebra • meets • hipparcos

Andreas Kloker

Eva Lüps & Erwin Kloker

Eine ganz eigene Performance: Künstlerin Rita de Muynk demonstriert, wie es sich anfühlt, in einem Schwarzen Loch zu verschwinden.© Nagl

AUSSTELLUNG IN DER GRAFISCHEN KUNSTANSTALT HUBER

Im hypnotischen Wirbel des Heimatvereins

Mit der „Das Schwarze Loch“ zeigte der Heimatverein Dießen am vergangenen Wochenende einmal mehr, wofür er steht. Initiator der Schau, die noch bis zum 14. August in der Grafischen Kunstanstalt Huber, im Taubenturm und im Traidtcasten zu sehen ist, ist der Fotograf, Grafiker und 2. Vorsitzende des Vereins, Jörg Kranzfelder. Mit seinen Arbeiten möchte er „eine andere Sicht auf normale Dinge“ eröffnen. Das gelingt ihm, indem er – wie schon einmal vor Jahren mit dem „Blauen Haus“ geschehen – ein eigentlich abbruchreifes Haus durch Kunst neu belebt wird. Und ähnlich wie die schwarzen Löcher der Atmosphäre scheint auch der Heimatverein über eine besondere Anziehungskraft auf Künstler zu verfügen. 


Allerdings werden diejenigen, die sich dem Verein nähern, nicht restlos verschluckt, sondern sie erhalten eine angemessene Plattform. 20 Maler, Bildhauer und Performance-Künstler beteiligen sich dieses Mal. Annähernd so geheimnisvoll wie das astronomische Phänomen der schwarzen Löcher, wirken die stillgelegten Produktionsflächen der Grafischen Druckanstalt Huber, zu denen die Gemeinde als Verwalterin des Gebäudes den Künstlern Zutritt gewährte. In der Druckerei, die seit 2003 leer steht, scheint die Zeit stehengeblieben zu sein. Vergangenheit, Gegenwart und moderne Kunst verschmelzen auf geheimnisvolle Weise zu einer ganz eigenen Atmosphäre. 


Zentrales Objekt im Raum: Ein kreisrundes Brett


Im Erdgeschoss begegnet der Besucher unter anderem einer Arbeit von Ben Goosens. Sein Video „Cosmic Vortex“ lenkt den Blick weit hinaus. Ein hypnotischer Wirbel. Während man moderne Installationen, Videos, Fotografie, Malerei, Zeichnung, Skulptur und Performance auf sich wirken lässt, stapeln sich in Ecken und Winkeln die Hinterlassenschaften der früheren Nutzungsgeschichte, vergammelter Bürobedarf, kaputte Werkzeuge oder einfach nur Müll, der von den Ausstellungsmachern mit rotweißen Absperrbändern und der Aufschrift „Achtung! Weltraumschrott unbekannter Herkunft“ versehen wurde. Eine ganz eigene Performance. Zu den zentralen Arbeiten, die im Taubenturm zu sehen sind, gehört auch die „geostationäre Raumfahrt“ von Hans Olsen. Zwischen räumlich-visueller und zeitlich-akustischer Regelmäßigkeit schafft Olsens Installation eine irritierend und zugleich elegant kühl gestaltete Erfahrungsmöglichkeit. 


Das zentrale, den Raum bestimmende Objekt der Arbeit ist ein kreisrundes Bett. Es funktioniert als drehender Zeiger, der die Umlaufbahnen der Himmelskörper über den Köpfen erfahrbar werden lässt. Ob man sich im Bett liegend auf die Spuren eines Satelliten, des Mondes oder der Venus heften möchte, ist frei wählbar. Im Traidtcasten ist „Das Schwarze Loch“ auch in der Gestaltungsvariante der Künstlerin Rita De Muynck zu sehen, das aus einer riesigen, mit Weltraumfarbe bemalten Baumscheibe gestaltet wurde. Es korrespondiert mit einer Bildtafel, auf der geschrieben steht: „Jedes Geschöpf sondert seine eigene Leere ab/ die im Weltall dunkle Materie bildet, bis dieses vollgerotzt ist.“

Von Ursula Nagl

Matthias Rodach

www.matthias-rodach.de

2017

ADK in BEWEGUNG

März 2017


Extra Position No1

Arbeitsgemeinschaft Diessener Kunst

Pavillion am See, Diessen


Mitverantwortlich für Konzept,

Grafik und Organisation

2018

Unverkäuflich?

März 2018


Extra Position No2

Arbeitsgemeinschaft Diessener Kunst

Pavillion am See, Diessen


Mitverantwortlich für Konzept,

Grafik und Organisation

Süddeutsche Zeitung

www.sueddeutsche.de


Im Zeichen des roten Punktes


Unter dem Motto "Unverkäuflich" zeigen Dießener Künstler Objekte und Malerei


Von Katja Sebald, Dießen

Ausräumen, putzen, lüften, aufbauen und wieder eröffnen: Alljährlich an Ostern, sobald die ersten Ausflügler an den Ammersee kommen, bieten die Dießener Künstler und Kunsthandwerker in den Seeanlagen ihre Erzeugnisse zum Verkauf an. 1934 haben sie sich zur "Arbeitsgemeinschaft Dießener Kunst" (ADK) zusammen geschlossen, manche der alteingesessenen Werkstätten sind bereits in der dritten Generation vertreten und auch unter den aktuellen Ausstellern sind einige bereits seit den Siebzigerjahren dabei. Der Ausstellungspavillon trägt die Handschrift des Architekten Sep Ruf.

Im vergangenen Jahr entstand nun die Idee, vor der eigentlichen Saison eine etwas andere Ausstellung zu zeigen und gleichzeitig auch einmal das klare und lichte Gebäude in Szene zu setzen. In diesem Jahr hat diese "Extraposition" schon eine kleine Tradition und mit einem großen roten Punkt auch ein eigenes Erkennungszeichen: Unter dem Titel "Unverkäuflich?" sind die Objekte in dieser Ausstellung zusammengefasst. Einige darf man aber trotzdem kaufen.


Auch jetzt sind in den Seeanlagen Malerei und Schmuck, Schmiedearbeiten, Holz-, Papier- und Textilobjekte sowie Zinn, Porzellan und Keramik zu sehen, aber der Aspekt des Verkaufens steht eben nicht im Vordergrund. So zeigt etwa Christl Angele-Scheffold ihre erste Marmorskulptur, die sie aus Unaufmerksamkeit zerbrach und jetzt mit einer blattvergoldeten Flicknaht versehen hat. Noah Cohen würde das Foto von seiner Tochter, das auf einer gemeinsamen Reise in die eigene Vergangenheit nach Israel entstand, niemals verkaufen. Und auch Birgit Meyer würde sich nicht von den höchst ungewöhnlichen Schmuckstücken trennen, in die sie ihre eigenen Weisheitszähne eingearbeitet hat.


Die alteingesessene Keramikwerkstatt von Wolfgang Lösche zeigt mit der von der Pop-Art inspirierten Vase "Flunder Orange" aus dem Jahr 1970 ein Stück Firmengeschichte. Ebenso die beiden traditionellen Zinnwerkstätten am Ort: Bei Wilhelm Schweizer hat sich eine um 1900 gefertigte große Krone mit aufgesetzter Zinnfiligranarbeit erhalten, der ursprüngliche Zweck dieser aufwendigen und höchst ungewöhnlichen Sonderanfertigung aber ist nicht überliefert. Aus der Werkstatt Babette Schweizer hingegen kommt die kleine Zinnfigur eines Indianers auf dem Motorrad, einer "Indian", sie war eine der letzten Formen von Gunnar Schweizer, bevor er nach einem Schlaganfall nicht mehr arbeiten konnte. Unverkäuflich ist auch der auf einem Handwebstuhl gefertigte Wandbehang von Eva Graml-Lösche, auch die beiden Tuschezeichnungen des 1986 verstorbenen Malers und ADK-Mitglieds Rudolf Schoeller stehen nicht zum Verkauf.


Die Bildhauerin Katharina Ranftl zeigt die neuesten Figuren aus ihrer Serie der kleinformatigen Montagsfiguren, von denen sie sich im Moment noch nicht trennen will. Auch Marion Vorster hat ihre zart marmorierten japanischen Papiere mit "noch unverkäuflich" gekennzeichnet. Norbert Gründel zeigt den Prototyp eines von ihm entwickelten und handwerklich gearbeiteten Soundsystems. Große Handwerkskunst sind auch die ledernen Motorradtaschen, die Michael Ruoff nach historischen Vorbildern für Museen und Oldtimer-Sammler herstellt. Und schließlich gibt es noch eine ganze Reihe von Exponaten, die zwar ungewöhnlich, aber nicht grundsätzlich unverkäuflich sind: Der Fotograf Jörg Kranzfelder macht in seinen Bildern unsichtbare Geister sichtbar. Die Dießener Wortkünstlerin Nue Ammann zeigt eine Stuhlinstallation, die nicht zum Sitzen, sondern zum Gehen einladen will. Walter Spensberger hingegen hat sich einen Lieblingssitzplatz geschmiedet. Adelheid Helm und Ilse von Schweinitz zeigen extravagante Schmuckstücke und Michael Saupe eine dreidimensionale Stadtansicht von Venedig in einer kunstvoll geschmiedeten Silberdose. Peter Wirsching hat eine Tänzerin aus Lindenholz geschnitzt und Martin Gensbaur ließ sich für seine kleinformatigen Landschaften von chinesischer "Berg-Wasser-Malerei" inspirieren. Cornelia Goossens bannte Fellmuster als schwarze Engobe in ihre Porzellanschalen und Nani Weixler schließlich zauberte den roten Punkt auf die hauchzarte Organzafahne - ein allererster Frühlingsfarbtupfer, der schon von Weitem auf diese schön arrangierte und luftige Ausstellung aufmerksam macht.


2020

KUNSTWERK DES MONATS

Mai 2020

in Berg am Starnberger See

Von Marcel Duchamp stammt der Satz: „Die Kunst ist nicht das, was man sieht; sie ist in den Lücken. – Es ist der Betrachter, der diese füllen muss.“


Nichts anderes meint Umberto Eco, wenn er von einem „Offenen Kunstwerk“ spricht. Das „offene“ Kunstwerk ist nicht fertig, wenn es den Künstler verlässt. Erst in der Rezeption vollendet sich das Werk des Künstlers. Zitat Eco: „Der Künstler, so kann man sagen, bietet dem

Interpretierenden ein zu vollendendes Werk: er weiß nicht genau, auf welche Weise das Werk zu Ende geführt werden kann, aber er weiß, daß das zu Ende geführte Werk immer noch sein Werk, nicht ein anderes sein wird, und daß am Ende des interpretativen Dialogs eine Form sich konkretisiert haben wird, die seine Form ist, auch wenn sie von einem anderen in einer Weise organisiert worden ist, die er nicht vorhersehen konnte.


Kunst ist sehen. Kunst ist nicht zum Ansehen, denn Kunst sieht uns an. So ist Kunst nicht Gegenstand, sondern Erlebnis.


Auf unserem aktuelle Flyer haben wir sozusagen als „Motto“ für dieses Jahr ein Zitat von Josef Albers abgedruckt, einem Künstler, der sich fast sein ganzes Leben mit Fragen der Wahrnehmung beschäftigt hat. Er sagt: „Kunst ist sehen. Kunst ist nicht zum Ansehen, denn Kunst sieht uns an. So ist Kunst nicht Gegenstand, sondern Erlebnis."

Elefant / Flugplatz Schwenningen

Sehr vereinfacht gesagt: Die Reaktion auf Kunst ist immer subjektiv. Manche Bilder lassen uns völlig kalt und manche erscheinen uns wie eine große Offenbarung. Und bei jemand anderem, der neben uns im Museum oder in einer Ausstellung steht, ist es genau umgekehrt.

Wie wir reagieren, hängt sicher mit unserer persönlichen Vorgeschichte, unseren Seherfahrungen, vielleicht aber auch mit unserer momentanen Verfassung, mit unserer Stimmung zusammen. 

Katja Sebald

Kuratorin der Ausstellungsreihe: 

"Kunstwerk des Monats",

in Berg am Starnberger See